Darum ist die Trotzphase eines Kindes so wichtig
Ein Kind zwischen eineinhalb bis zirka vier Jahren ist meistens in der Trotzphase, auch Autonomiephase genannt. Es löst sich aus der Symbiose mit der Mutter, die vorher als Einheit empfunden wurde. Das heißt, das Kind kann zwischen Mutter und sich selbst nicht unterscheiden. Löst sich diese Einheit in ein Ich und Du auf, dann spricht man vom Beginn dieser Phase. Das passiert meist, wenn sich das Kind das erste Mal im Spiegel erkennt oder das Wort ICH bzw. den eigenen Namen verwendet.
Diese Loslösung ist für die psychische Gesundheit des Kindes wichtig.
Der Entwicklungsschritt Trennung von der Einheit zum Autonomieverhalten beinhaltet meist auch eine Krise. Diese kann in dem Alter oft sehr heftig erlebt werden, indem das Kind seine Emotionen zum Beispiel sehr intensiv ausdrückt. Das ist ein vollkommen gesundes Verhalten eines Kindes. In dieser Altersgruppe ist die Aufgabe des Erwachsenen das Kind emotional zu begleiten. Einerseits wenn das Kind wütend ist, dem Kind Worte zu geben, die das Kind verwenden kann, beziehungsweise ein verantwortliches Einschreiten in gewissen Situationen, wenn die Verhaltensweisen in eine Körperlichkeit abdriften. Andererseits ist aber auch ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass das Kind die Grenzen des Austestens nicht absichtlich, im Sinne: „Ich will dir jetzt etwas Böses tun.“, sondern aus einer natürlichen Entwicklung heraus vollzieht. Wichtig ist auch zu wissen, dass genau in dieser Phase das Kind lernt, sich an gewisse Regeln zu halten und auch lernt mit Emotionen umzugehen. Die Autonomiephase kann sehr anstrengend für Eltern sein und darum ist es von Vorteil, dass Eltern gut auf ihre Ressourcen achten und sich auch bewusst machen, dass diese Zeit vorbei gehen wird. Alles, was ich an Erziehungsmotivation in diese Zeit investiere, kommt mir im nächsten Entwicklungsschritt zugute.