Mein/e Partner/in hat andere Ansichten als ich
Beim 4. Modul meines Elterntrainings lautet das Thema: „Eltern sein -Paar bleiben.“ Sehr oft kommt folgende Frage: „Müssen wir in Erziehungsfragen immer einer Meinung sein?“ oder ein Partner ist verärgert, weil der andere nicht die selbe Ansicht teilt.
Einerseits ist es natürlich verständlich, dass wir gerne hätten, dass unser „Miterzieher“ unsere Konzepte und Wertvorstellungen teilt. Dies ist in der Praxis, jedoch nicht immer umsetzbar.
Wie kann ich damit umgehen?
Kinder finden sehr schnell heraus, was bei Papa und was bei Mama erlaubt ist. Und grundsätzlich ist das auch Ok, dass sie zB beim Papa weniger fernsehen dürfen, als bei Mama. Wichtig ist jedoch, dass sich die Eltern nicht gegenseitig in der Rücken fallen. Dh. hat der Papa heute „nein“ gesagt, dann darf die Mama auch nicht „ja“ sagen, denn das würde von den Kindern ausgenützt und würde den Partner ärgern. Ich kann sehr wohl sagen, dass ich es nicht oder schon möchte, jedoch wenn es der Partner so entschieden hat, dann versuchen wir es zu akzeptieren. Die ist ohnehin die Kunst des Familienlebens. Den anderen so nehmen zu können, wie er ist. Toleranz ist ein Wert, der im Elternsein ein zentraler Begriff ist. Die Kinder lernen dadurch, dass jeder seine Ansichten haben darf (vorausgesetzt sie sind nicht diskriminierend oder verletzend). Das nächste Mal bestimmt, dann zB die Mama. Sind die Konflikte sehr groß oder ein Dauerbrenner lohnt es sich eine Familienkonferenz zu halten. Bei dieser dürfen alle ihre Meinung kund tun und es wird versucht ein gemeinsamer Nenner/ Kompromiss zu finden. Sehr wichtig finde ich auch , immer im Gespräch zu bleiben. Emotionen dürfen sein, jedoch sollen diese auf konstruktive Weise ausgelebt werden!