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Pubertät ist Erntezeit

Die Pubertät unserer Kinder kann ganz schön fordernd sein. Sie verhalten sich uns gegenüber oft aufmüpfig, unkooperativ und verschlossen. Manchmal wirken sie undankbar und es tauchen schnell Zweifel auf, ob man alles richtig gemacht hat.

Und dennoch kann die Zeit der Pubertät eine sehr Bereichernde sein.

In erste Linie, weil wir als Eltern „ernten“ können. Wir können uns darüber freuen, wie sich unser Kind entwickelt hat, welche Persönlichkeit heranreift. Es gibt an jedem Verhalten etwas Positives zu finden. Statt: „Das Kind ist uneinsichtig!“ könnte ich: „Es weiß, was es will und kann sich durchsetzen!“ verstehen und so herausforderndem Verhalten entspannter begegnen. Pubertät ist Erntezeit auch im Sinne von Loslassen gewisser Regeln oder Unterstützungen. Brauchte das Kind bis vor kurzem noch Hilfestellungen und Begleitung von uns, z.B. bei der Fahrt mit dem öffentlichen Verkehr oder beim Lernen, schafft es ab einem gewissen Alter, idealerweise, schon vieles allein. Pubertät ist jene Zeit, sich gelassen zurück zu lehnen und zu versuchen, das Kind ganzheitlich wahrzunehmen. Nicht nur das uneinsichtige Wesen, dass uns Eltern in Frage stellt, sondern auch als jungen Menschen, der seinen eigenen Weg finden wird. Es ist jene Zeit sich in Gelassenheit und Vertrauen zu üben und immer wieder, jeden Tag zu versuchen aufs Neue anzufangen, nicht nachtragend zu sein und unbedingt im Gespräch zu bleiben. Pubertät ist Erntezeit, um stolz auf sein Kind zu sein, auch wenn es sich nicht immer so verhält wie wir es gerne möchten und eigene Wege geht.