Allgemein

Trotzphase

Da ich mittlerweile das dritte Mal eine Trotzphase meiner Kinder begleiten darf, kann ich diese Zeit mit einer großen Portion Gelassenheit hinnehmen. Das war nicht immer so. Als meine älteste Tochter ihren ersten Trotzanfall hatte war ich fast geschockt und glaubte, sie nicht wieder zu erkennen. Heute weiß ich, dass dieser Trotz, den die meisten Kinder zwischen 1 ½ und 4 Jahren durchleben, für psychische Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist. Es ist das erste Entdecken des eigenen Ich. Dies erkennt man sehr gut, in dem sich das Kind im Spiegel zB. selbst entdeckt oder das Wörtchen Ich oder selber auf einmal verwendet.

Das Kind löst sich

aus dem symbiotischen Ich in eine selbstständiges Ich und da ist es ganz gesund, die eigenen Grenzen auszuloten. Es kommt auch stark auf die Persönlichkeit des Kindes an, wie intensiv dieses ausloten und testen von Grenzen von Statten geht. Die Trotzphase kann mitunter sehr heftig ausgelebt werden. Erziehungsverantwortung ist in solchen Situationen gefragt. Wir Erwachsene müssen dem Kind lernen mit Emotionen umzugehen. Wütend sein ist Ok, jedoch nicht jedes Verhalten dazu. Es ist wichtig, dass das Kind sich auch einmal durchsetzen kann, möglichst ohne Gebrüll, jedoch ist es auch genauso wichtig, dass es auch erfährt, sich nicht durchsetzen zu können. Dieses Frusterlebnis ist für die weitere Entwicklung essenziell. Lernt ein Kind nicht mit Frust umzugehen, kann diese Emotion das Kind später sehr überfordern und in der psychischen Entwicklung negativ beeinflussen. Die Phase des Trotzes ist eine sehr prägende Phase, in der das Kind enorm viel lernt. Holt euch Unterstützung, falls ihr mit den Trotzanfällen eures Kindes überfordert seid. Ich habe sie mir auch geholt und es hat unseren Familienalltag entspannt.